Freitag, 20. Dezember 2013

Tonsai Beach - Klettern, Tauchen, Strand und Raggae

Meine letzte Woche in Thailand habe in Tonsai Beach verbracht, einem abgelegenen Strand nahe der Provinzhauptstadt Krabi, im Südwesten des Landes. Ohne Anbindung an Straßen und Versorgungssysteme wie Stromnetz etc. ist das Leben hier einfach (Strom gibt's nur über Nacht, langsames Internet in einer einzigen Bar), aber so entspannt, wie ich es sonst nirgends erlebt habe. Ich treffe Ivan wieder, wir haben uns vor einigen Wochen in Luang Prabang, Laos kennen gelernt und beschlossen, uns irgendwo in Thailand wieder zu sehen um gemeinsam "Outdoor" Spaß zu haben. Und wo könnte man das besser als hier. Der Strand und der des benachbarten Railay sind von senkrechten Kalksteinklippen umgeben, die unter Kletterern weltbekannt sind. Allein in Tonsai gibt es 3 Klettershops, die Material verleihen sowie Kurse und Touren zum Deep Water Soloing (Klettern ohne Seil und über Wasser) anbieten. An den Wänden findet man Routen in fast allen Schwierigkeitsgraden, auch wenn die meisten verhältnismäßig schwer sind, der Fels ist griffig und nur in den ganz beliebten Routen etwas abgespeckt.

Und so verbringen wir die Tage hier mit mit allerlei Dingen, die das Leben an einem solchen Ort schön machen: Klettern, wo Ivan seinen ersten Vorstieg meistert. Deep Water Soloing, wo wir uns nach und nach an größere Höhen und die komplizierteren Probleme herantasten. Wir waren tauchen in der Andamansee und konnten dank eines erfahrenen Guides sogar ein schwangeres Seepferdchen entdecken. Und schlussendlich sind die meisten Abende mit gutem Essen, vielen anderen Kletterern, einem Bier am Strand, Raggaemusik im Ohr und Feuershows ausgeklungen. Wäre ich am ersten Tag nach einer Ameiseninvasion in meinem Bett noch beinahe davon gelaufen, wollte ich am Schluss kaum mehr gehen. Es ist ein bisschen eine andere Welt. Hoffentlich bleibt sie so!

Dienstag, 17. Dezember 2013

Die thailändische Küche

Wenn ich sagen müsste, welche Länderküche der bereisten Länder ich am meisten mag, ich würde mich für die Thai-Küche entscheiden. In Chiang Mai habe ich dann einen Kochkurs besucht. Die Resultate sind in 2 Artikel jetzt auf www.365meals.de online. Viel Spaß beim Kochen!

 

It I was asked, which food I liked best during my journey, I would definitely go for Thai food. Therefore, I've also attended a cooking class in Chiang Mai. The results, including recipes, are now online on www.365meals.de (in German). Enjoy cooking!


Best wishes und alles Liebe

Sybille und das Schaf

 

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Freunde auf Koh Kood

"Deshalb sollte man sich nicht mit Gästen anfreunden", sagt Astrid mit bedauernder Miene, als ich mich verabschiede. Nach einer Woche auf Koh Kood ganz im Osten Thailands habe ich beschlossen, doch mal noch weiter zu ziehen, ich wollte doch noch in den Süden Thailands bevor ich meine Reise beende und in etwas mehr als einer Woche zurück nach München fliege.

Schon als ich auf Koh Kood angekomme, begrüßen mich grüner Wald und Mangroven, weiße Strände und türkiesblaues Wasser. Untergekommen bin ich im Gasthaus "Happy Days", ein Tip, den ich schon vor Wochen von anderen Backpackern bekommen habe, und er hat sich gelohnt. Ich fühle mich auf Anhieb wohl. Angeschlossen ist die Tauchbasis "Paradise Divers", und zum Tauchen wollte ich ja sowieso auch.

Um es kurz zu machen: aus zwei oder dreimal tauchen gehen wurden am Ende 10 Tauchgänge (sogar das Schaf war endlich tauchen!), und aus ein paar Tagen auf der Insel eine Woche. Und das lag nicht nur an den schönen Tauchspots und der Landschaft, ein schöner Wasserfall im Inselinneren eingeschlossen. Sondern vor allem auch an einigen wunderbaren neuen Freundschaften und dem unglaublich vielen Spaß, den wir zusammen hatte. Fun Diving mit Tauchschulinhaber Mike und Tauchlehrerin Lorena kann man durchaus wörtlich nehmen. Und mit Adrian als Buddy kann auch unter Wasser nichts mehr schief gehen. Mit Astrid, die ich anfangs erwähnt habe, verbindet mich mehr als ein gleicher Spitz- und Nachname. Sie ist zusammen mit ihrem Reisepartner Gerd seit 1,5 Jahren auf dem Fahrrad unterwegs, gestartet sind sie in Wien bzw. München und aktuell machen die beiden "Pause" auf Koh Kood, den Divemaster und Astrid arbeitet in der Tauchschule mit.

Ich freue mich schon jetzt darauf, diese Freundschaften bei dem ein oder anderen Tauchgang und einem anschließenden "Dekompressions-Bier" zu vertiefen oder auch mal anderweitig zusammen auf Tour zu gehen...vielleicht sogar mit dem Fahrrad. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Linktip: Gerd und Astrids Blog "Global Cycling"

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Ayutthaya

"Ayutthaya, Ayutthaya" schreit die Stimme neben mir. Innerhalb kürzester Zeit habe ich meine Sachen zusammengerafft, dann stehe ich auch schon am Straßenrand und der Nachtbus rauscht weiter. Da bin ich also, in Ayutthaya, der ehemaligen Hauptstadt des Königreichs Ayutthaya in Siam, dem heutigen Thailand. Über Jahrhunderte besaß die Stadt und das Reich eine große Macht, unzählige Tempel wurden gebaut und selbst ausländische Händler ließen sich nieder und brachten ihre eigenen Religionen mit.

Beherrscht wird die Stadt noch heute von ihren unzähligen Tempeln, manche davon sind groß und schön restauriert und stellen bedeutende Zentren des Buddhismus in der Region dar. Von anderen dagegen sind nur noch Ruinen übrig, die einen Eindruck von der einstigen Größe geben. Interessant sind die anzutreffenden Baustile. Bei einigen der Tempelruinen kann man deutlich die Verwandtschaft zu den berühmten Tempeln von Angkor und ihrem Khmer-Baustil erkennen. Der große Tempelturm ("Prang") dieser Anlagen erinnert stark an die fünf Türme Angkor Wats.

Ein besonderen Reiz haben die Ruinen, wenn sie abends erst von der untergehenden Sonne und im Anschluss von der künstlichen Beleuchtung angestrahlt werden.

Montag, 2. Dezember 2013

Chiang Mai - Der Norden Thailands

Die meisten, die an Urlaub in Thailand denken, denken an Inseln, schneeweiße Strände und Palmen. Doch einen großen Teil von Thailand macht das nördliche Festland aus, das an Kambodscha, Laos und Myanmar grenzt. Eine der größten Städte hier im Nordwesten des Landes ist die Universitätsstadt Chiang Mai. Wenn auch merklich auf den Tourismus ausgelegt, ist die Altstadt, die von einem rechteckigen Wassergraben umgeben ist, doch sehenswert. Mehrere alte und neuere Tempel laden zum Anschaun, Fotographieren und auch ein bisschen zum Verweilen im Schatten ein. Der größte Tempel der Altstadt, Wat Phra Singh, hat eine Reihe Sitzgelegenheiten unter Bäumen, an jedem Baum hängt ein Schild mit einer Lebensweisheit. Geradezu ideal um mal einfach sitzen zu bleiben und auszuruhen.

Und wenn man keine Tempel anschaut, dann sind es die vielen kleinen Restaurants und Strassenstände, wo man locker einen Tag damit verbringen kann, sich durch die Küche Nordthailands zu fressen :-).

Ansonsten ist Chiang Mai vor allem als das "Outdoor-Paradies" Thailands bekannt. Es gibt Ausflüge zum Trekking wobei auch Bergvölker besucht werden, Rafting oder Mahoutkurse bei denen man lernt, einen Elephanten zu reiten. Da ich inzwischen doch schon viel beim Trekking war, hab ich das dieses Mal ausgelassen. Außerdem muss ich ehrlich sagen, hat sich in mir Widerstand geregt, als ich gesehen habe, wie diese Bergvölker (insbesondere die Padaung-Frauen mit ihrem Reifen-Halsschmuck) angepriesen werden. Wie im Zoo... Und nach allem was ich weiß werden sie in den Dörfern teilweise genau so behandelt (Quelle: Wikipedia)

Nur bei einem Kursthema konnte ich die Finger nicht davon lassen: ein Thai-Kochkurs (sehr zu empfehlen: Siam Thai Rice Cookery School). In die thailändische Küche habe ich mich ja schon am ersten Tag verliebt. Innerhalb eines ganzen Tages haben wir sechs verschiedene Gerichte aus unterschiedlichen Kategorien vorbereitet, gekocht und gegessen, für das Curry haben wir sogar die Currypaste selbst gemacht. Außerdem durften wir uns im Gemüse-Schnitzen versuchen. Mmmmmhhhhh, ein genialer Tag. Dazu gibt's dann aber in Kürze einen Extra-Artikel mit allen Rezepten, die ich gemacht habe, im Kochblog. Also, warten und aufs Kochen freuen.

Samstag, 30. November 2013

Chinesische Küche

"Die Chinesen essen alles was vier Beine hat, außer Stühlen. Alles was schwimmt, außer Schiffen und alles was fliegt, außer Flugzeugen."

Schon mal gehört? Der Spruch bezieht sich wohl vor allem auf die kantonesische Küche. Ich hab sie probiert. Zum Artikel im Kochblog geht's hier lang.

 

"Chinese People eat everything with four legs, except chairs. Everything that swims except ships and ever except airplanes."

Heard this sentence before? Actually, it mainly refers to the cantonese cuisine. I tried it out. To read the article (German) on my cooking blog, click here.


Best wishes und alles Liebe

Sybille und das Schaf.

 

Freitag, 29. November 2013

Die zwei Gesichter Hongkongs

Eine Stadt habe ich in meinem letzten Artikel über das Perlflussdelta ausgelassen, auch wenn sie eigentlich ebenfalls dazu gehört: Hongkong. Denn dort habe ich mich über eine Woche aufgehalten.

Kurz vor meiner Abreise bin ich auf einen Artikel in der alpinwelt (Anmerkung: Mitgliedszeitschrift der Sektionen Oberland und München des DAV) gelesen, in dem vom Wandern in Hongkong die Rede war. Das hat mich erst mal überrascht, denn ich hatte keine Ahnung, dass Hongkong überhaupt mehr ist, als die bekannte, pulsierende City.

Tatsache ist aber, dass große Teile der Region Hongkong so bergig und steil sind, dass es schlicht nicht möglich oder viel zu teuer wäre dort zu bauen. Hier, in den New Territories und auf den vorgelagerten Inseln sind große Countryparks entstanden. Das sind Naturparks mit angelegten Wegen die von Regionen für den Familienurlaub oder die Joggingstrecken am Abend bis hin zu beinahe unberührter Natur mit teils atemberaubenden Blicken reichen. Und neben normalen Wanderwegen gibt es hier überraschenderweise auch vier Weitwanderwege. Der längste von ihnen ist der sogenannte MacLehose Trail, der auf 100 km (und rund 4500 hm) die New Territories von Ost nach West durchquert. Für mich war es eine der spannendsten Trekkingtouren bislang. Zum einen, da ich sehr neugierig war, wie wohl eine Trek in einer der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt aussieht und zum anderen war es meine erste Solotour, ich war dieses mal ganz allein unterwegs.

In den fünf Tagen hatte ich tolle Blicke auf steile Klippen am Meer und dann wieder auf Städte mit ihren vielen Hochhäusern, bin durch unberührte Wälder gewandert und habe (viel zu) zahme Affen beobachtet. Manchmal war der Weg tierisch steil und nur ein schmaler Pfad im Gebirge, ein anderes Mal bin ich auf betonierten Wanderwegen oder Straßen mit vielen anderen Tageswanderern gelaufen. Und zu meiner eignen Überraschung bin ich schlussendlich allein ziemlich gut klar gekommen, auch wenn ich anfangs vor Anstrengung und Frust (weil ich mir zu viel an einem Tag zugemutet habe) gerne alles verflucht hätte, was mir in den Weg kam. In jedem Fall bin ich beeindruckt, welch tolle Natur Hongkong zu bieten hat, diese Seite der Region, die bei uns in Europa kaum jemand kennt.

Das zweite "Gesicht" Hongkongs ist sicherlich das Bekanntere. Eine Millionenstadt wo sich Hochhaus an Hochhaus reiht, glänzende Wolkenkratzer die insbesondere bei Nacht in allen Farben leuchten. In manchen Vierteln reihen sich kleine Läden aneinander und man findet selbst in dieser modernen Handelsstadt diese Ecken mit eher traditionellen kleinen Lebensmittelmärkten. Dann wieder funkelnde Shopping Malls wo sich vermutlich jedes Luxuslabel finden lässt, das es gibt. Und für mich persönlich wurde es nachts, wenn alles leuchtet, am interessantesten, vor allem zum Fotographieren.

Mit diesen zwei so unterschiedlichen Seiten und ihrer Vielfalt hat mich sowohl die Stadt, als auch die Region Hongkong in ihren Bann gezogen.

Mittwoch, 27. November 2013

China - unterwegs im Gebiet des Perlflussdeltas

Diese Woche fällt verglichen mit den letzten Monaten etwas aus der Reihe. Ich bin bei meiner Freundin Claudia und ihrem Mann Tjark in China zu Besuch. Die beiden sind für zwei Jahre zum Arbeiten nach Zhuhai gezogen und ich habe beschlossen, sie zu besuchen. Gleichzeitig mit mir ist auch die Vierte im Bunde, Kathi, direkt aus Deutschland eingeflogen gekommen. Mit ihr werde ich die nächsten Tage die Gegend unsicher machen.

Zhuhai liegt in der Provinz Guangdong (die genauso wie ihre Hauptstadt Guangzhou auch als "Kanton" bekannt ist) am Delta des Perlflusses in direkter Nachbarschaft zu Macau und rund eine Stunde von Hongkong und Guangzhou entfernt.

Zhuhai ist erst in den Siebzigerjahren auf den Landkarten aufgetaucht, war vorher ein unbedeutendes Fischerdorf. Heute ist die Sonderwirtschaftszone eine in kürzester Zeit auf 2 Millionen Menschen angewachsene Industriestadt. Während die "Stadt der Romantik" für Chinesen ein beliebtes Urlaubsziel darstellt, nicht zuletzt weil die Stadt und ihre Luft sauberer ist als der größte Teil der chinesischen Städte, ist es für Kathi und mich die Möglichkeit ein China abseits des internationalen Tourismus kennenzulernen.

Im Kontrast dazu stehen auf der einen Seite Guangzhou, eine Stadt mit über 2000 Jahre alter Geschichte und Macau, das "Las Vegas Chinas".

Zhuhai selbst hat nicht viele Sehenswürdigkeiten. Sein Wahrzeichen ist die Statue des Fischermädchens an der Küste, daneben stellt der neue Yuan Ming Palast ein beliebtes Ausflugsziel dar, er ist ein partieller Nachbau des 1860 zerstörten alten Sommerpalastes in Peking. Viel interessanter für uns ist es, uns einfach durch die Straßen der Stadt treiben zu lassen, zu bummeln und zwischen Boutiquen mit aktueller Mode oder Markständen mit Lebensmitteln aller Art sowie Dingen des täglichen Bedarfs hin und her zu schlendern. Bei unserem Ausflug nach Guangzhou kämpfen wir uns unter anderem durch so Herausforderungen wie "Zugfahrkarte kaufen ohne Chinesisch zu sprechen", Probleme über die man vorher gar nicht so richtig nachdenkt.

Es sind die kleinen Dinge, die diese Woche so spannend machen, aber die teilweise auch zu denken geben: Die Vielfalt an Gemüse und getrocknetem Fisch und anderem Getier auf den Märkten zu sehen. Der ältere Mann, der am Eingang eines Parks in Guangzhou steht und voller Inbrunst eine Arie einer kantonesischen Oper singt. Die alten niedrigen Gebäude mit den vielen Grünpflanzen eines Wohnviertels in der gleichen Stadt, die sich zwischen den Hochhäusern verstecken. Die Brautpaare zu beobachten, die am Strand Zhuhais (trotz Wind) oder auf der Insel Shamian in Guangzhou Hochzeitsbilder machen lassen. Oder die Straßenhändler in Zhuhai, die auf offener Straße Hörner, Schädel unterschiedlicher Tiere aber auch Pfoten und Fell von Tigern verkaufen. Ich muss zugeben, als ich das gesehen habe, hat sich in mir was zusammengezogen und nicht mehr so schnell gelöst...

Aber nicht zuletzt waren es auch so Kleinigkeiten wie zwei "Wahlchinesen" mit handgemachten Käsespätzle glücklich machen :-)

 

Macau ist nicht nur eine Sonderverwaltungszone, ähnlich Hongkong, sondern auch ein ganz anderes Erlebnis als das China wenige Kilometer entfernt. Tagsüber die alten Portugiesischen Viertel, wo Kathedralen neben kleinen buddhistischen Tempeln stehen, wo sich chinesische Bauweise neben portugiesischer in den Straßen drängt. Nachts dann das Funkeln, Glitzern und Leuchten der unzähligen großen Hotels mit ihren Casinos und Einkaufsmeilen. Wo man auch einfach mal halb Venedig im zweiten Stock nachbaut und an dicht gedrängten Spieltischen Millionen verspielt werden. Es wirkt wie eine surreale Parallelwelt.

 

Es fällt mir dieses mal schwerer als sonst, diese Woche, diese Erlebnisse zu beschreiben. Ich habe deshalb beschlossen einfach ein paar mehr Bilder hochzuladen, um einen Eindruck von der Gegend zu geben. Viel Spaß dabei!

 

Vielen lieben Dank an dieser Stelle and Claudia und Tjark für eure wundervolle (Gast)freundschaft und Kathi für so viel Spaß auf Tour!

Rezepte aus Laos

In Laos kann man natürlich auch mal wieder prima essen. Einen langen Artikel über Essen incl. Rezepte aus Laos gibts jetzt auf meinem Futterblog :-).

 

Of course, there is also really good food again in Laos. A long article (German) about food in Laos including some recipes is no online on my food-blog.


Best wishes und alles Liebe

Sybille und das Schaf

 

Sonntag, 24. November 2013

Erzählen von Laos

Bisher habe ich über jedes Land in dem wir mehr als ein paar Tage waren, eine Art Zusammenfassung, eine Kritik geschrieben, wollte den generellen Eindruck herüber bringen, den wir oder ich von einem Land hatten. Gestern bin ich im Bett gelegen und habe gegrübelt und mir überlegt, was mir an Laos eigentlich genau gefallen hat, und was nicht. Was würde ich Leuten über Laos erzählen?

Laos ist eines der ärmsten Länder der Welt, trotzdem habe ich selten eine so offene Freundlichkeit und Gastfreundschaft erlebt. Jeder grüßt freundlich, wenn man sich sieht, aber offensichtlich ohne Argwohn sondern eher mit Neugierde, Kinder rennen teilweise gerade überschwänglich auf einen zu. "Sabaidee" heißt "Hallo" und das schreien sie mir immer wieder laut entgegen. Was mich mindestens genauso beeindruckt hat, und das dürfte in vorherigen Artikeln durchaus angeklungen sein, ist der große Wert, den man inzwischen auf Naturschutz legt, immerhin 14% des Territoriums sind inzwischen geschützt. Und es gilt etwas Einzigartiges zu erhalten, einen unberührten Dschungel, der für so manche Tierart den letzten Rückzugsort darstellt.

Doch auch Laos hat seine Schattenseiten, und die sind eher traurig als störend. Da sind die abertausende Blindgänger und Landminen, die die Bevölkerung bedrohen. Auch wenn in den wenigen touristischen Orten viele Leute ein wenig englisch sprechen können, können insgesamt viele nicht einmal lesen und schreiben. Landesweit liegt die Alphabetisierungsrate bei gerade mal 2/3 bei den Männern und 1/3 bei den Frauen. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Und bei allem, was offensichtlich auf Fortschritt hindeutet in diesem Land, darf man eines nicht vergessen: auch Laos ist ein leninistischer Einparteienstaat. Inklusive einer Einschränkung der Meinungsfreiheit und eine starke Zensur der Medien. Die Tatsache, dass sich im Rahmen der europäischen Wirtschaftskrise viele europäische Investoren zurückgezogen haben und China nun massiv in das kleine Land drängt, macht die Lage in dieser Hinsicht nicht gerade besser...

Ich hatte eine tolle Zeit in Laos und kann eine Reise in jeder Hinsicht empfehlen.

Sonntag, 17. November 2013

Trekking in der Nam Ha NPA

Wie schon in einem der vorangegangenen Artikel erwähnt, hat man in Laos durchaus dem Wert von intakter Natur und nachhaltigem Tourismus erkannt. Einer der größten Nationalparks bzw. NPA (national protected area) findet sich rund um den Ort Luang Nam Tha, ganz im Nordwesten des Landes, quasi direkt an der chinesischen Grenze.

Ich entscheide mich, zusammen mit Petra und Fiona die ich im Bus kennengelernt hatte, mich einer Tour mit Guide anzuschließen, die uns für 2 Tage zu Fuß relativ tief in den Urwald von Nordlaos führen soll und an einem dritten Tag mit dem Boot den Nam Tha River runter. Unser Guide, ein junger Mann namens Daen, war früher Jäger, er jagte mit dem Gewehr was immer ihm vor den Lauf kam. Dann nahm er das Angebot einer Umschulung zum Tourguide an. Heute sagt er von sich: "I've changed from a killer to a protector". Mit ihm und uns drei Frauen ist außerdem Kham unterwegs, ein junger Mann aus einem der Orte im Tal (die Schreibweise der Namen ist geraten ;-) )

Von einem kleinen Dorf, an der Hauptstraße nach Huay Xai gelegen, laufen wir los. Nur rund 20 min führt uns unser Weg durch Reisfelder, bevor er in den Wald abzweigt und steil ansteigt. Schon bald kommt kaum mehr Sonne durch und immer wieder schlägt Daen den Weg mit der Machete frei. Die Vegetation besteht aus einer bunten Mischung von hohen Laubbäumen, Bambus und wilden Bananenstauden. Wir sind gute 6 Stunden (und ca. 700-800 hm) unterwegs, aber wir laufen nicht nur stur in Richtung unseres Ziels. Da wir nur das Nötigste an Lebensmitteln mitgenommen haben, sammeln Daen und Kham unterwegs weitere Zutaten. Wilde Chillies wachsen neben dem Reisfeld, am Wegrand finden sich diverse essbare Blätter und Kräuter wie die Blätter einer wilden Gurke oder ein niedriges Kraut, das schmeckt wie Koriander. Quasi direkt an unserem Übernachtungsplatz stehen jede Menge Bananenstauden, von denen wir Banaenblüten holen.

Dann zeigen uns die beiden, wie man im Bambus im Lagerfeuer kocht. In den breiten grünen Bambusrohren kochen wir Suppe aus verschiedenen Kräutern, feine Streifen der Bananenblüte, Chilli, Salz und Wasser. Die Entenstücke brutzeln über dem offenen Feuer und in anderen Bambusrohren gart in Blätter eingewickelt der Reis. Sogar Besteck machen wir aus Bambus, unser Tisch ist ein Bananenblatt. Um uns herum hören wir den Lärm, den die Grillen und Zikaden veranstalten und kuscheln uns schließlich in unsere Schlafsäcke um am nächsten Tag durch noch viel dichterem Wald wieder an die Straße zu kommen.

Dienstag, 12. November 2013

The "Secret War" in Laos

Während die ganze Welt auf den Vietnamkrieg sah, spielte sich im Nachbarland Laos ein geheimer Krieg ab, verborg vor den Augen der Öffentlichkeit. Große Teile des Ho-Chi-Minh Pfades führen durch Laos, über diesen Pfad wurde unter anderem die Versorgung des Vietcong gesichert. Von einer geheimen Basis im Nordosten des Landes machten Piloten einer Söldnertruppe die Posten des Vietcong und der verbündeten Pathet Lao (kommunistische, laotische Unabhängigkeitsbewegung) aus, die im Anschluss von Thailand aus mit B-52 Bombern in Flächenbombardements geradezu eingeebnet wurden. Infolge dessen ist Laos eines der am heftigsten bombardiert Länder jemals, rund 2,5 t Bomben pro Einwohner (!) gingen auf das Land nieder. Ungeachtet der Situation der damaligen Guerillakämpfer und der vielen Menschen, die schon während der Bombardierung ums Leben kamen, sind diese Bomben noch heute eine tödliche Gefahr. Im ganzen Land liegen noch immer abertausende Blindgänger und Landmienen (UXO, unexploded ordnance). Jahr für Jahr töten und verletzen sie Menschen, Schrotthändler, die sich durch den Verkauf von Altmetall etwas hinzuverdienen möchten, Kinder, die damit spielen und nicht zuletzt auch Familien, deren Herdfeuer den Boden erwärmt und unentdeckte Sprengsätze im Boden zur Explosion bringt. Die Laoten gehen auf ihre ganz eigene Art mit den Überresten um: Aus dem Aluminium von Flugzeugtanks, Bomben und Sprengkörpern stellen sie Haushaltsgeräte, Boote, Dekoration und sogar Schmuck her.

Die Organisation COPE (Cooperative Orthotic and Prosthetic Enterprise) ist eine non-Profit Organisation, die sich auf die Rehabilitation und Prothesenversorgung von Blindhänger-Opfern und körperbehinderten Menschen in Laos spezialisiert hat. In der Hauptstadt Vientiane betreibt sie ein kleines, aber eindrucksvolles Visitor-Center. Erst hier wurde mir klar, wie viele Bomben abgeworfen wurden und wie viel Leid die Zivilbevölkerung Laos bis heute zu ertragen hat. Die Berichte und Bilder sind in ihrer Nüchternheit erschütternd. Ein Besuch dieser Ausstellung sollte zu jedem Besuch der Hauptstadt Vientiane unbedingt dazugehören.

 

Quellen:

Spiegel-Artikel: Amerikas geheimer Krieg in Laos

Wikipedia: Laos

COPE Laos

Sonntag, 10. November 2013

Luang Prabang - Tempel und Wasserfälle

Luang Prabang ist eine Kleinstadt rund 500 km nördlich von Vientiane, ebenfalls am Mekong gelegen. Sie ist die ehemalige Haupt- und Königsstadt des historischen Königreiches Lan Xang ("Land der Millionen Elefanten"), ihr letzter König regierte hier bis zur Abschaffung Monarchie im Jahre 1975. Heute ist Luang Prabang mit seinen vielen Klöstern, Tempeln und Palästen Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Der größte Teil der Altstadt liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Mekong und seinem Nebenfluss Nam Khan, darüber erhebt sich der "Tempelberg" Phu Si, von dem aus man toll den Sonnenuntergang über dem Mekong beobachten kann.

Eine bekannte religiöse Zeremonie ist das allmorgendliche Almosen geben. Die Mönche ziehen in Gruppen, einer Prozession ähnlich durch die Straßen und empfangen Almosen in Form von Reis, Obst, Keksen oder Geld. Einiges davon wird dann aber auch wieder abgegeben. An ärmere Menschen, Kinder und Bettler. Leider verkommt diese Zeremonie immer mehr zur Touristenattraktion. Er kursieren viele Geschichten von Touristen die den Mönchen ihre iPads und Kameras, teilweise mit Blitz, direkt ins Gesicht strecken oder sich absolut ungebührlich und respektlos verhalten. Das ist traurig. Ich selbst habe nur das Ende der Zeremonie, als kaum mehr Touristen da waren, mitbekommen.

Samstag, 9. November 2013

Über die Friendship-Bridge nach Vientiane

Wegweiser zur Friendship-Bridge bei Huay Xai

Laos liegt eingebettet zwischen Myanmar im Westen, Thailand im Süden, China im Norden und Vietnam und Kambodscha im Osten und hat ungefähr die Größe Großbritanniens. Auf vielen hundert Kilometern bildet der Mekong die Grenze zwischen Thailand und dem Binnenstaat. Während des Vietnamkrieges war es Ziel des sogenannten "Secret War" und noch heute stellen abertausende UXO (unexploded Ordnances) eine tödliche Gefahr für viele Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt dar. Hierzu bald noch einen Extra-Artikel.

Am Grenzfluss Mekong verbinden heute drei große Brücken (die sogenannten "Friendship-Bridges") die beiden Länder, die wohl bekannteste ist die, die wenige Kilometer entfernt der Hauptstadt Vientiane den Fluss zwischen den Grenzorten Nong Khai und Thanaleng verbindet. Seit kurzem kann diese Brücke auch per Zug überquert werden. Es soll irgendwann Teil der Eisenbahnlinie sein, die quer durch Südostasien von Singapur bis hinein nach Südchina, nach Kunming, führen soll.

Vientiane ist zwar die Hauptstadt Laos', wirkt aber mehr wir eine etwas verschlafene Kleinstadt. Hohe Gebäude fehlen fast vollständig, das Stadtbild wird geprägt von einer Mischung aus laotischem Baustil und französischen Einflüssen aus der Zeit, als Laos französisches Protektorat war. Daran erinnern heute auch eine laotische Version des Triumphbogens (Patou Xai) und unzählige Lokale und Strassenstände, die französische Küche servieren und Crêpes an der Straße braten. Außerdem schmücken unzählige kleinere und größere buddhistische Tempel die Stadt, einer der ältesten ist Wat Si Saket im Herzen der Stadt.

Verlässt man die Stadt findet man innerhalb kürzester Zeit eine Mischung aus Reisfeldern, Ackerflächen und teilweise komplett unberührter Natur. Niedrige Karstgebirge prägen die Landschaft und kleinere Flüsse bilden in Kaskaden herabfallende Wasserfälle die zum Baden einladen. Inzwischen hat man den Wert dieser Natur und der dort lebenden Tiere erkannt und legt Wert auf die Entwicklung eines nachhaltigen Ökotourismus.

Samstag, 2. November 2013

Die Küche Myanmars

Was isst man in Myanmar und was sind die Spezialitäten?

Einen kurzen Überblick über einige Regionen des Landes gibt es jetzt auf www.365meals.de . Viel Spaß dabei.

 

What do people in Myanmar eat and what are the specialities of the country?

Ein short overview over some of the countrie's regions is online now on www.365meals.de (in German). Have fun!

Alles Liebe und best wishes

Sybille

 

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Myanmar - Ein Land im Wandel

Während der letzten Wochen wurden wir von Einheimischen in Myanmar häufig gefragt, wie uns ihr Land gefällt. Sie wollten wissen, was uns positiv und negativ aufgefallen ist. Wir haben dann meistens als erstes die offene und herzliche Art der Menschen und vor allem der Kinder angeführt. Das ist tatsächlich auch das, was uns eindrücklich in Erinnerung geblieben ist.

Im krassen Kontrast dazu ist uns sehr bald der Umgang mit Müll ausgefallen. Mehrfach ist uns aufgefallen, wie Mitreisende ihren Müll offensichtlich ohne wirkliches Bewusstsein dafür einfach aus Zug- und Busfenstern geworfen haben. In den größeren Städten und Ortschaften führt das häufig zu einem ziemlichen Gestank zwischen und hinter den Häusern. Neben den heruntergekommenen Städten zeigen sich die Folgen der langen Militärdiktatur vor allem auch im maroden Straßen- und Schienennetz.

Im Anschein den aktuellen politischen Wandels (offiziell wurde das Militär 2010 von einer Zivilregierung abgelöst) ist nun aber an allen Ecken und Enden eine unglaubliche Aufbruchstimmung zu bemerken. Die Menschen nutzen ihre neuen Freiheiten um sich ungezwungen mit den Touristen zu unterhalten und ihre Meinung kundzutun (Stichwort: Wegfall der Zensur). Für hiesige Verhältnisse boomt der Tourismus, alleine von 2012 auf 2013 sollen sich nach unseren Informationen die Besucherzahlen von 1 Mio auf 1,8 Mio nahezu verdoppeln.

Für uns persönlich war es unglaublich spannend, die Kontraste zwischen traditioneller Lebensweise und modernen Einflüssen (vor allem Technik) mitzuerleben und ein Land zu sehen, dass sich in einem atemberaubenden Tempo verändert.

Montag, 28. Oktober 2013

Yangon und Mandalay

Auch wenn die großen Städte auf unserer Reise durch Myanmar nur kurze Zwischenstopps waren, haben wir doch versucht, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Die Pagoden und Monumente bilden einen unglaublichen Kontrast zu den ansonsten eher etwas heruntergekommenen Städten. Beim Betreten der Tempel wechseln wir in eine andere Welt und werden von den Massen an Gold und Prunk total überwältigt. Allein die Spitze der Shwedagon Pagode in Yangon ist mit 1.800 Karat Diamanten sowie vielen weiteren Edelsteinen besetzt. Die großen Tempel bilden nicht nur das religiöse Zentrum der Städte, sondern sind auch Pilgerstätten zu denen die Menschen von weit her kommen.

Eine schöne Abwechslung bieten aber auch Sehenswürdigkeiten wie die U Bein Bridge bei Mandalay (Amarapura), eine Teakholzkonstruktion, die sich seit mehr als 100 Jahren 1,2 km weit über einen See spannt.

Samstag, 26. Oktober 2013

Die Tempel von Bagan

Schon als wir spät abends in der Gegend ankommen, bekommen wir einen Eindruck von der Menge an Pagoden und die Größe des Gebiets auf dem sie verteilt stehen. Auf der rund 10 km langen Strecke von Nyaung U im Norden und New Bagan im Süden sehen wir eine kleine Pagode und ein Türmchen neben dem anderen sich aus dem Dunkel der Nacht erheben. Aufgrund des Mondfestes sind viele der noch "verwendeten" Pagoden über und über mit kleinen Kerzen geschmückt.

Am nächsten Tag ist es dann noch besser zu sehen. Zwischen einer ganzen Reihe von großen und teilweise mit goldenen Budddhastatuen reich geschmückten Pagoden kann man aberhunderte kleine, rot geziegelte Pagoden und Stupas in der grünen Ebene sehen. Rund um die grünen Ebenen grenzen Bergkämme und der hier bereits ziemlich breite Fluss Irrawaddy die Ebenen ab. Die über 2000 Pagoden (von ehemals über 6000) wurden zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut, als Bagan das Herrschaftszentrum des gleichnamigen Königreiches war.

Besonders morgens, wenn über der gesamten Ebene noch der Dunst der Nacht liegt und die ersten Sonnenstrahlen die kleinen und großen Pagoden anleuchten oder abends, wenn die untergehende Sonne alles in ein sanftes Rot taucht, ist der Ausblick einmalig.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Unterwegs im Shan-Staat

Fishermen on Inle lake

Wir sind angekommen in Myanmar. In einem Land, das bis vor wenigen Jahren fast unmöglich zu besuchen war. Visa waren kaum zu bekommen und geführt war es von einem Militärregime. Seit einigen Jahren öffnet sich das Land nun stetig und entwickelt sich in einem rasendem Tempo weiter, trotzdem steckt der Tourismus vielerorts noch in den Kinderschuhen. Wir sind uns sicher, dass sich das ändern wird. Die neuen Reisemöglichkeiten locken vor allem Individualtouristen an, die Botschaften sind mancherorts völlig überfordert mit der Anzahl an Visaanträgen die neuerdings eingehen. Und doch sind die Besucherzahlen noch weit Weg von denen anderer südostasiatischer Länder.

Angekommen sind wir in der ehemaligen Hauptstadt Yangon, einer großen und doch wenig modernen Stadt. Von Yangon brachte uns ein relativ komfortabler und eiskalt klimatisierter Nachtbus an den Inle See, mitten in den Shan Staat. Die Shan sind die größte Minorität in Myanmar und bevölkern ein großes Gebiet im Osten des Landes. Einst waren sie mächtig und beherrschten ein Gebiet größer als der heutige Staat Myanmar. Dazu kommen viele weitere kleinere Volksgruppen wie die Palaung, die meist an den Rändern des Shangebietes in den Bergregionen an der Grenze zu Thailand und China leben.

Samstag, 12. Oktober 2013

Die Küche der Khmer - Kambodschanisch kochen

In den wenigen Tagen, die wir in Siem Reap hatten, haben wir nicht nur viele Tempel gesehen, sondern auch einen Kochkurs gemacht. Mehr über die Küche der Khmer und entsprechende Rezepte finden sich auf meinem Blog 365meals.de.



During the few days we had in a Siem Reap, we did not just visit a lot of impressive temples but also attended a cooking class. More about Khmer cuisine and related recipes can now be found on my blog 365meals.de


Alles Liebe and best wishes

Sybille

 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Die Tempel von Angkor

Die starken Kontraste auf unserer Reise gehen weiter. Eben saßen wir noch in der Oper von Sydney, jetzt stehen wir vor den über 1000 Jahre alten Tempelanlagen von Angkor.

Zur Blütezeit des Khmer Königreiches zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert A.D. wurden Tempelanlagen von teilweise unglaublichem Ausmaß geschaffen. Die Bauten aus Laterit und Sandstein sind auch in ihrem verfallenen Zustand noch eindrucksvolle Belege einer hoch entwickelten Baukunst, aber auch Zeugnis von extremem Reichtum und stark religiöser Vergangenheit. Angkor Wat ist sicher die berühmteste Anlage und durch den umgebenden Wassergraben vor der Verwaldung geschützt und damit gut erhalten, aber auch die Bauten in Angkor Thom haben eine starke Wirkung auf uns. Für Fotografen bieten aber auch die überwucherten Tempel außerhalb (z.B. Ta Prohm) eine reizvolle Kulisse, wie auch durch Filme (Indiana Jones) oder Computerspiele (Tomb Raider) bewiesen wurde.

 

Dienstag, 8. Oktober 2013

Abenteuer Amazonas - auf den Spuren Herbert Rittlingers

Nicht nur wir sind viel unterwegs und reisen gerne, sondern auch große Teile unserer Familien und Freunde. Von Oktober bis Dezember 2012 waren mein Bruder Florian Fischer und seine Freunde Nils Dippon, Pirmin Dlugosch und Sepp Cetinköprülü in Peru um mit ihren Kajaks den obersten Amazonas erstzubefahren.
Sie sind auf den Spuren Herbert Rittlingers unterwegs, eines deutschen Abenteurers und Reiseautors, der sich vor 75 Jahren am gleichen Projekt versuchte, aber abbrechen musste.
Es ist eine Reise ins Unbekannte, die die 4 jungen Männer in einem tollen Film (ca. 30 min) dokumentiert haben. Viel Spaß beim Anschaun.

Der Film wird auch bei einigen Filmfestivals wie dem Bergfilm-Festival am Tegernsee zu sehen sein. Karten gibt's an den üblichen Vorverkaufsstellen.


It's not just us, who love to travel and explore the world, but many friends and family members as well. Between Oktober and Dezember 2012, my brother Florian Fischer and his friends Nils Dippon, Pirmin Dlugosch und Sepp Cetinköprülü travelled to Peru for a first descend of the most upper Amazonas river with their kayaks.
They were following the traces of Herbert Rittlinger, a German explorer and author who tried this descend 75 years earlier but had to abandon his trip.
It's a trip into the unknown which the four young men summarized in a great 30 min documentary (currently only available in german). The English version will follow as soon as possible, an English trailer is available here.

The film will be also shown at several film festivals such as the "Bergfilm-Festival" in Tegernsee. Tickets are available at the common pre-sales counters.


Upper Amazonas Blog
Flo's Homepage
Nils' Blog
Sepp's Blog

 

Viele Grüße
Bille

 

Sonntag, 6. Oktober 2013

Australien - ein weites Land

Nach den fünf Wochen in Australien möchten wir zwei Gedanken noch einmal aufgreifen. Zum einen die beeindruckende und weitläufige Landschaft aber auch der Eindruck den wir von Land und Leuten bekommen haben.

Australien ist ein Einwanderungsland. Gerade die großen Städte wie Sydney und Melbourne sind Schmelztiegel der Kulturen, wo sich Einflüsse aus den unterschiedlichsten Ländern dieser Erde mischen. Dazu kommt die Kultur der Aborigines, deren Vorfahren wohl schon vor gut 50.000 Jahren auf die Insel kamen. Wir haben die Australier als unglaublich gastfreundliches Volk kennengelernt, als offen uns hilfsbereit. Immer wieder wurden wir gefragt, ob man uns helfen könne, nur weil wir einen Stadt- oder Fahrplan mehr als einen Augenblick angeschaut haben und aus einem "Where are you from?" entwickelte sich nicht selten ein angenehmes Gespräch oder ein lustiger Abend. Gerade im Outback, in und um Alice Springs, hatten wir auch vermehrt mit Aborigines zu tun. Bereitwillig haben die, mit denen wir uns unterhalten haben, von ihrer Kultur, der Sprachen und den Traditionen erzählt. In Touristenzentren (z.B. am Uluru) tut man alles dafür, den Besuchern nicht nur eine Naturschönheit zu zeigen, sondern sie auch für die rituelle und kulturelle Bedeutung dieser Stätten zu sensibilisieren. Nichtsdestotrotz hat die lange Unterdrückung der Aborigines (die auch heute niemand mehr anzweifelt) Spuren hinterlassen. Gerade in Alice Springs, der größten Stadt im Outback, sind Alkoholismus und Krankheiten nicht zu übersehen.

Australien ist groß, die Distanzen riesig. In unserer kurzen Zeit haben wir drei Klimazonen, von der Wüste bis in die Tropen, bereist. Die Landschaften, die wir dabei zu sehen bekommen haben könnten unterschiedlicher kaum sein und doch jede für sich einzigartig, bedingt auch durch die natürliche Isolation Australiens von anderen Landmassen. Diese großen Distanzen bedeuten im Umkehrschluss aber auch sehr lange Transport- und Reisewege, was Australien, zusätzlich zu den allgemein hohen Lebenshaltungskosten, zu einem sehr teuren Reiseland macht. Trotzdem würden wir immer wieder hin, es gibt noch so viel zu entdecken.

 

Freitag, 4. Oktober 2013

Kochen, Essen und Genießen in Australien

Was und wie isst man eigentlich in Australien? Wie schmeckt Känguru und Krokodil? Ein Artikel zum Thema "Kochen, Essen und Genießen in Australien" findet sich auf meinem Kochblog 365meals.

 

What and how do Oszzies eat? How does kangaroo and crocodile taste? I have just uploaded an (german) Article about cooking and eating in Australia to my blog 365meals. Enjoy!

 

Viele Grüße,

Bille

 

Montag, 30. September 2013

Great Barrier Reef

In weniger als 24 Stunden sind wir von der Wüste bis in die faszinierende Unterwasserwelt des größten Korallenriffs der Welt vorgedrungen. Die nächsten drei Tage verbringen wir mit dem Cairns Dive Center an Bord der M.V. Kangaroo Explorer und unternehmen insgesamt 10 Tauchgänge an vier unterschiedlichen Tauchspots (Manta Ray Bay, 360 deg Briggs, Moores Reef, The Whale Bommie). Schon morgens um sechs werden wir noch vor dem Frühstück ins Wasser geschickt, nach dem Abendessen schließt ein Nachttauchgang den Tag ab. Wir hatten jede Menge Spaß mit den Leuten vom CDC und den anderen Tauchern und haben jede Menge Neues gelernt. Einzig unser Schaf beschwert sich, dass es wieder nicht mitdurfte ;-).

Freitag, 27. September 2013

450 km ums Eck

"Alice Springs, ist das nicht da, wo der Ayers Rock ist?" wurde unser letzter Aufenthaltsort kommentiert. Und so in etwa ging es uns auch, als wir den Trip geplant haben. Stimmt ja auch fast. Für australische Verhältnisse ist der für die lokalen Aborigines heilige Monolith Uluru auch gleich ums Eck. Er ist "nur" rund 450km südwestlich. Inzwischen fahren wir mit unserem Mietwagen eine gefühlte Ewigkeit durch die sich kaum ändernde Wüstenlandschaft des australischen Outbacks. Unser Ziel sind die berühmten Touristenmagneten Kings Canyon, Uluru ("Ayers Rock") und Kata Tjuta ("The Olgas"). Ersterer ist ein spektakulär in den Sandstein eingeschnittener Canyon. Neben den senkrechten Wänden und den schichtartig aufgetürmten Felsformationen ist vor allem auch der im oberen Schuchtteil gelegene "Garten Eden" sehr beeindruckend. Mehrere permanente Wasserlöcher haben mitten in der Wüste eine einmalige urzeitliche Oase erhalten.

Im Gegensatz zum Kings Canyon ragen Kata Tjuta und Uluru mehrere hundert Meter als markante Monolithen mit ihren fast senkrechten Wänden aus der ansonsten flachen Landschaft auf. Besonders spektakulär wirken die roten Sandsteinfelsen im Sonnenauf- und untergang, wenn sich ihre Farbe mit dem Sonnenstand langsam verändert.

Mittwoch, 18. September 2013

Larapinta Trail - Durch Australiens rotes Zentrum

Unerbittlich brennt die heiße Sonne Australiens. Wir suchen Schutz unter einem Sonnenschutz aus Zeltplane und einem der wenigen Büsche, während wir auf die kühleren Temperaturen am Abend warten.

Über mehr als 220 km zieht sich der Larapinta Trail über die West McDonnell Range in der Nähe von Alice Springs durch das Outback Australiens. Leider müssen wir uns aufgrund der etwas knappen Zeit auf eine sechstägige Tour zwischen Ellery Creek Big Hole und Standley Chasm beschränken. Die 65 km wurden uns aber als einer der schönsten Abschnitte des Treks empfohlen.

Zu Beginn geht es für zwei Tage über eine weite Ebene, die nur von niedrigen Bergkämmen unterbrochen wird. Wir wandern durch das typische »Rot« der Australischen Wüsten und kämpfen mit den hohen Temperaturen und dem fehlenden Schatten. Um einem Sonnenstich zu entgehen starten wir meist sehr früh und versuchen immer vor zwölf Uhr Mittags unser Tagesziel zu erreichen. So können wir dann auch die Tour über die Bergkämme und die scharf eingeschnittenen Schluchten genießen. In letzterem folgt der Weg oft nur dem trockenen Bachbett, ein Pfad ist häufig nicht mehr erkennbar, die Markierungen spärlich. Wir klettern über umgestürzte Bäume und große Felsblöcke, genau genommen ist es eigentlich wie Canyoning, nur ohne Wasser. Unser persönliches Highlight ist die Nacht auf dem Brinkley Bluff, eine der höchsten Erhebungen in der West McDonnell Range. Von dort haben wir einen herrlichen Blick über den zurückgelegten Weg und die umgebenden Bergkämme. Abends und morgens verwandelt die Sonne die Landschaft in ein rot-orangenes Farbenspiel. Nachts dagegen leuchten der Mond und die Sterne des Südhimmels über unserem Zelt.

Sonntag, 8. September 2013

Blue Mountains and Grand Canyon

Stufe für Stufe tauchen wir tiefer hinein in diese komplett andere Welt. Die senkrechten Felsen sind moosbewachsen und riesige Farnpflanzen wachsen auf jedem noch so kleinen Absatz. Der Grand Canyon von Blackheath hat sich im Laufe der Jahrtausende tief in den Sandstein eingegraben und am Boden dieser Klamm bietet sich uns ein tolles Spiel von Licht und Schatten. Die Wanderung durch diese Schlucht fühlt sich an wie eine Reise in eine andere Zeit, die es schafft, uns in den nur 3 Stunden völlig zu verzaubern.

Wir befinden uns im Blue Mountains National Park, nur etwas über 100km westlich der Millionenstadt Sydney. Diverse größere und kleinere Flüsse haben hier im Laufe der Zeit eine einmalige Landschaft geformt, die vielen Täler werden heute von senkrechten, teils viele hundert Meter hohen, Sandsteinwänden eingerahmt. Je nach Mikroklima wechselt die Vegetation in den Tälern zwischen lichten Eukalyptuswäldern und dichten Regenwäldern.

Auf unserer zweitägigen Wanderung durch das Grose Valley bekommen wir alle diese Landschaften eindrucksvoll vor Augen geführt. Wir kämpfen uns auf einem schmalen Pfad durch dichte, urzeitliche Wälder und manchmal erwarten wir fast, dass hinter dem nächsten Eck ein Dinosaurier wartet. Nachdem wir die Nacht direkt am Fluss verbracht haben, erreichen wir am nächsten Vormittag den wunderschönen Blue Gum Forest mit seinen hohen Eukalyptusbäumen und unzähligen Vögeln, bevor wir über nasse, steile Stufen durch eine fast senkrechte Felswand wieder in den Ort Blackheath zurück gelangen.

Neben und nach dem Wandern haben wir aber auch viel Spaß mit den vielen Leuten die wir kennen lernen. Whisky am Abend und French Toast (mit Ei!) zum Frühstück mit unseren Zeltplatznachbarn, 3 sehr lustigen, australischen Kletterern oder BBQ mit Gästen und den jungen Managern des Gasthauses "The Cecil" in Katoomba.

 

Mittwoch, 4. September 2013

Neue Etappenbeschreibungen mit Tips online

Unter Reiseinfos Afrika finden sich mittlerweile die vollständigen Etppenbeschreibungen von der Kilimanjaro-Besteigung (Lemosho-Route via Great West Breach) und der Toubkal Umrundung, jeweils mit Tips, Hinweisen, Empfehlungen und Kontakten zu Guides und Organisatoren.

 

Die Beschreibungen sind auf deutsch.

Dienstag, 3. September 2013

Die Küche Ostafrikas

Ein Artikel über die Küche Ostafrikas (deutsch) findet sich mittlerweile hier.

 

Viel Spaß beim Lesen

Bille

 

"Kulturschock" in Sydney

Nach einem sehr langen und anstrengenden Flug kommen wir wohlbehalten in Sydney an, was von man von unseren Rucksäcken nicht behaupten kann: nur zwei von drei schaffen es nach Australien. Was, wenn der Campingkocher doch noch zu sehr nach Benzin gerochen hat... Erinnerungen an die chaotische Gepäckabfertigung in Dar es Salam und die zwei Umstiege drängen sich auf.

Als wir Sydney Central Station aus dem Zug steigen erwischt uns der Kulturschock in die umgekehrte Richtung: Saubere Straßen ohne Schlaglöcher, in der Sonne glänzende Wolkenkratzer und Autofahrer die an Zebrastreifen tatsächlich halten. Nach zwei Monaten in Afrika merken wir, wie sehr wir uns doch an die westliche Lebensart gewöhnt haben. Die nächsten drei Tage genießen wir Sydney mit seinen Wahrzeichen, besuchen den berühmten Bondi Beach mit den vielen Surfern und lernen bei billigem Wein und selbstgekochten Pasta im Backpacker-Hostel noch so einige andere Reisende kennen. Und auch unsere Rucksäcke samt Inhalt sind inzwischen wieder vollzählig.

Montag, 2. September 2013

Kurzkritik Ostafrika

Nach acht Wochen haben wir Afrika verlassen, die letzten gut 5 davon haben wir in Kenia und Tanzania verbracht. Nun sitzen wir zusammen und versuchen, ähnlich zu dem Artikel von Marokko, unsere Erlebnisse irgendwie zusammenzufassen. Unweigerlich vergleichen wir die Zeit natürlich auch mit Erinnerungen an die Wochen zuvor. Schon bei der Ankunft in Kenia fällt uns ein wesentlicher Punkt, den wir zuvor kritisiert haben, auf: zwar wollen auch hier viele Leute ihr Geld verdienen und sprechen uns an, respektieren aber im Allgemeinen ein "nein" auf Anhieb (Ausnahmen gibt es natürlich immer), Auskunft und Hilfe bekommt man normalerweise auch ohne dass ein Trinkgeld erwartet wird. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass ausländische Touristen, vor allem in Tanzania, von allerhöchster Stelle ausgenommen werden. Die Eintritte für die Nationalparks und auch Preise für einige andere Dinge wie die Fähre nach Zanzibar sind für Nicht-Ostafrikaner um ein Vielfaches höher, teilweise bis zum zehnfachen (Kilimanjaro: 120 US$ pro Tag), zudem darf man in Tanzania quasi keinen Park ohne Guide betreten... Diese Preise wurden außerdem in den letzten Jahren massiv angehoben und es steht zu befürchten, dass sie noch höher werden. Wir haben mehr als einmal gehört: "ihr kommt doch bestimmt in den nächsten Jahren/nächstes Jahr wieder!" Dass Tanzania für uns ein sehr teures Urlaubsland ist, ist vielen, wenn auch sicher nicht allen, offensichtlich schwer verständlich. Einer unserer Guides hat uns einmal gefragt, wie viel in Deutschland ein Kilogramm Rindfleisch kostet. Bei der Antwort ist ihm der Mund offen geblieben.

Insgesamt haben uns sowohl Kenia als auch Tanzania sehr gut gefallen und wir haben uns wohlgefühlt. Es war fast etwas schade, dass wir uns für Kenia nur eine Woche Zeit genommen haben, da uns Land und Leute äußerst positiv überrascht haben und wir am Ende gerne länger geblieben wären. Wir haben den festen Vorsatz, hier noch einmal herzukommen.

In der Gegend rund um den Kilimanjaro ist natürlich das Meiste auf Touristen und den Berg bzw. auch Safari ausgerichtet. Das fällt aber tatsächlich weniger auf, als man befürchten könnte.

Etwas anders ist es auf Zanzibar, wo die Preise für Übernachtungen und Essen sehr viel höher sind als auf de Festland. Die Strände und die Tauchspots sind die Reise aber in jedem Fall wert.

Mittwoch, 28. August 2013

Zanzibar and it's History - Spices and Slaves

Bar ul-zandsch, arabisch für "Küste des schwarzen Mannes". Vermutlich leitet sich der Name Zanzibar hiervon ab, erste arabische Handelsniederlassungen gab es schon im 8. Jahrhundert an der heutigen tansanischen Küste. Das heutige Zanzibar-Archipel umfasst primär die Inseln Unguja und Pemba mit ihren Nebeninseln. Erstere ist die Insel, die umgangssprachlich gemeint ist, wenn von Zanzibar die Rede ist, hier liegt auch die Hauptstadt Zanzibar Town.

Der Handel, auch mit Ländern wie Indien, führte in den folgenden Jahrhunderten zu großem Reichtum. Nachdem die Portugiesen das Archipel im 16. Jahrhundert in Besitz nahmen, begann eine Geschichte von unterschiedlichen Besatzern. Im 17. bis 19. Jahrhundert stand das Archipel unter der Herrschaft des Sultans von Oman, 1840 wurde gar der omanische Sultanshof nach Zanzibar verlegt. Zeitweise erstreckte sich das Herrschaftsgebiet des Sultanats bis an die Westgrenze des heutigen Tanzania. Zu Ende des 19. Jahrhunderts, als Europäer das Gebiet unter sich aufteilten, gelangte das Archipel bis zu seiner Unabhängigkeit 1963 unter britische Verwaltung. Nach nur einem Monat als konstitutionelle Monarchie wurde Zanzibar nach einem blutigen Staatssreich zur Volksrepublik und schloss sich ein weiteres Jahr später mit der Volksrepublik Tanganjika zum heutigen Tanzania zusammen. Die unterschiedlichen Einflüssen prägen heute auch das Bild von Stone Town, der Altstadt von Zanzibar Town. Neben Gebäuden im arabischen Baustil und neueren afrikanischen Häusern findet man auch alte Gebäude im Kolonialstil. Viele der Häuser werden geschmückt von traditionellen geschnitzten Türen.

Donnerstag, 22. August 2013

20 000 mm unter dem Meer

3, 2, 1, go.... platsch! Wir sammeln uns kurz neben dem Boot bevor unser Divemaster das Zeichen zum Abtauchen gibt. Langsam schweben wir in eine komplett andere Welt.

Nach insgesamt etwa drei Wochen Bergsteigen und Trekken sind wir in Nungwi, im Norden von Zanzibar, angekommen um uns die dortige Unterwasserwelt anzuschauen. An insgesamt drei Tagen fahren wir mit einem kleinen Boot an verschiedene Tauchspots und unternehmen dort jeweils zwei Tauchgänge. Es ist ein unglaubliches Erlebnis und nach der Ausbildung in den kalten Seen Bayerns ein echtes Vergnügen. Ich komme mit dem Tarieren immer besser zurecht und genieße es wie in einem Raumschiff knapp über den Korallen zu schweben. V.a. mit einer leichten Strömung kann man super an den Konturen entlangtauchen und bekommt ununterbrochen neue Anblicke serviert. Ein irrer Spass.

Die verschiedenen Spots unterscheiden sich doch recht deutlich voneinander und so sehen wir eine abwechslungsreiche Unterwasserflora und -fauna. Ich bin von den vielen leuchtenden Farben der Fische und Pflanzen richtiggehend beeindruckt und bedauere jedes Auftauchen und freue mich beim Zurückfahren schon auf den nächsten Tag.

Es war ein tolles Erlebnis und auch eine super Betreuung vom Divine Diving Team!

 

Sonntag, 18. August 2013

Safari!

"Do you want to see the Rhino?", fragt unser Fahrer und schon prescht er los. Nashörner sind eher seltene Sichtungen im Ngorongoro Krater und die heutige Sichtung wird gleich per Handy an andere Fahrer weitergegeben, so erreicht sie dann auch uns. Wenige Minuten später drängen ich gut und gerne 20 Geländewagen mit Touristen, die aus den offenen Dächern herausschauen und mit Ferngläsern und Teleobjektiven auf das Nashorn zielen. Das steht rund 500m weit weg auf seiner Wiese und zeigt sich reichlich unbeeindruckt. Den großen Elefantenbullen wenige Meter entfernt auf der anderen Seite der Straße dagegen bemerken nur Wenige.

Die Gegend um den Ngorongoro Krater gilt als die Wiege der Menschheit, und noch heute wirkt es, als ob man von der modernen Welt innerhalb weniger Minuten einfach in eine urzeitliche Welt eintaucht. Die Dichte an Wildtieren ist hoch und neben den "Big 5" (Löwen, Leoparden, Nashörner, Giraffen, Elefanten) lassen sich in der savannenartigen Landschaft und den lichten Wäldern auch viele weitere Tiere wie Gnus, Büffel, Zebras, Springböcke und unzählige Vögel, Strauß und Pfau mit eingeschlossen, beobachten.

Im Lake Manyara Nationalpark dagegen: Dichte Wälder und die flachen Uferzonen des großen Salzsees, in denen wir zwar nicht so viele Großtiere sehen können, dafür unglaublich viele farbenfrohe Vögel und immerhin 3 unterschiedliche Affenarten.

 

"Do you want to see the Rhino", our driver asks und just seconds later, we're on our way. Rhinos are rarely seen in the Ngorongoro Crater and today's sight is told to the other drivers by mobile phone, this way we know about it as well. Some minutes later, around 20 4WD-vehicles with tourist popping out of the open roofs, tightly packed, assemble on the road. The rhino, around 500m away on the grass seems not to be to much impressed of tenths of Zoom-Lenses and binoculars pointing at it. At the same time, just few people realize the huge male elephant, which stands just few meters away on the opposite side of the street.

The region around the Ngorongoro Crater is meant to be the birthplace of humanity and even today it looks as if you are plunging from a modern world into a primeval world within minutes. The density of wild animals is pretty high in the savanna-like landscape and the open forests. Aside of the "Big 5" (lion, leopard, rhino, giraffe, elephant) one can watch several other big animals such as zebras, gnus, impalas, and buffalo and a lot of birds, ostrich and peacock included.

On the other hand lake Manyara: dense forests and the shallow shore zone of the huge salt lake. Here we saw much less big animals but instead a lot of colorful birds and at least 3 different species of monkeys.

 

Alles Liebe und best wishes

Sybille und Michael und das Schaf

 

Freitag, 9. August 2013

The Rooftop of Africa - Kilimanjaro

Schritt für Schritt geht es nach oben. Es ist steil und immer wieder halten wir an, um tief Luft zu holen. Wir befinden uns am letzten Aufstieg zu Gipfel, besser gesagt zum Uhuru Peak, der höchsten Erhebung am Vulkan Kibo, dem höchsten Berg im Kilimanjaro-Massiv. Wenige Minuten später ist es geschafft und wir können nun behaupten, den höchsten Punkt Afrikas erreicht zu haben, und zwar genau so, wie wir es uns vorgestellt haben. Zwei Kriterien hatten wir uns für diese Tour gesetzt.

Erstens: Aus eigener Kraft auf den Berg kommen. Das heißt, keine Träger als Hilfe, sondern alle Ausrüstung und Essen selbst tragen. Die beiden Guides (Simon und Richard), die uns begleiten sind uns vom Nationalpark vorgeschrieben. Kokulo, der Träger, hilft den beiden Guides und trägt die Privattoilette, die wir mitbringen müssen um im Cratercamp übernachten zu dürfen, auch wenn diese im Endeffekt keiner verwendet.

Zweitens: Den Gipfel von West nach Ost überschreiten und dabei über den Great West Breach, die anspruchsvollste nicht-technische Route aufzusteigen.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Etappenbeschreibung Mt. Kenya Summit Circuit

Eine komplette Etappenbeschreibung von der Trekkingtour am Mt. Kenya ist jetzt unter "Reiseinfos Afrika" online.

GPS Daten und Karte folgen.

 

At "Reiseinfos Afrika" you will now find a full description of the sections of the Mt. Kenya trekking tour (in german). GPS Data and map will follow.


Viele Grüße

Sybille

Die Mt. Kenia Umrundung.

Wir sind angekommen. Nach einer etwas chaotischen Weiterreise hat es uns zum Ausgangspunkt unserer nächsten Trekkingtour verschlagen: Nanyuki in Kenia.

Dank eines sehr hilfsbereiten und unkomplizierten Guide bekommen wir nicht nur die Fahrt zum Nationalpark Gate schnell organisiert sondern auch noch viele nützliche Tipps mit auf den Weg.

Schon auf den ersten Metern nach dem Sirimon Gate wird uns klar, dass sich diese Tour komplett vom Toubkal Circuit unterscheiden wird. Die Landschaft ist sehr grün und wir durchwandern innerhalb kürzester Zeit alle Vegetationszonen. Vom Regenwald über Steppenlandschaften bis ins vergletscherte Hochgebirge. Statt der ganztägigen Sonne prasseln uns fast jeden Nachmittag Regentropfen auf den Kopf. Unser Weg führt uns vom Sirimon Gate im Nordwesten des Mt. Kenia über die Old Moses Hut zum Shiptons Camp an der Nordseite des

Gipfelmassivs. Von dort umrunden wir die Gipfel auf dem Summit Circuit wobei wir eine Nacht auf etwa 4800m auf der Austrian Hut verbringen. Früh am vierten Tag erklimmen wir den Point Lenana mit unserem gesamten Gepäck und überschreiten den Gipfel um wieder zum Shiptons Camp abzusteigen und die gleiche Route zum Gate zurückzulaufen. Der Point Lenana ist mit 4985m der dritthöchste Gipfel im Mt. Kenia Massiv und der höchste, welcher ohne Kletterausrüstung zu erreichen ist. Die anderen Gipfel vielleicht nächstes Mal...:-)

Auf unserer Tour begegnen uns immer wieder sehr nette und interessante Bergsteiger. Ein älterer Engländer ist mit Kletterausrüstung auf dem Weg zur Batian Nordwand. Am nächsten Tag hören wir auch immer wieder Seilkommandos aus der Wand. Auf unserem Rückweg begegnen uns zwei junge Israelis die schon seit sechs bis acht Monaten durch Afrika tingeln. Wir tauschen Routeninformation gegen Tauchtipps auf Zanzibar. Unserem letzten Abend verbringend wir mit Beat aus der Schweiz. Er hat insgesamt sechs Jahre auf dem Rad verbracht und radelt im Rahmen seiner aktuellen Tour schon seit zehn Monaten durch Afrika (http://www.betzgi.ch). Aber nicht nur unter den Touristen treffen wir auf freundliche Menschen, auch viele Einheimische sprechen uns an. Sie fragen nach dem Woher und Wohin und ob wir eigentlich Spaß an den schweren Rucksäcken hätten. Einer lacht nur, als er erfährt, dass wir Deutsche sind und meint, damit sei alles klar.

 

We have arrived. After a somehow chaotic onward flight we are now in Nanyuki in Kenya, the starting point of our next trekking tour.

Thanks to Joseph, a nice and very helpful local guide, we’re having the transportation to the national park gate easily organized and he has plenty of useful tips for us.

After few meters following the Sirimon gate, we are absolutely sure, why this tour will be so completely different from the last one on morocco. The landscape is very green and within these days, we experience every zone of vegetation, from rain forest to savannah, rocks and glaciers in the high mountains. Instead of extremely hot and dry weather, it’s a humid clime here and as it seems to be an exceptional rainy season (normally it’s the dry season), there is rain almost every afternoon.

Our trek starts at Sirimon gate as mentioned, follows all the way up to Shiptons camp beyond the north face of Mt. Kenya's top and counterclockwise around all the summits to Austrian hut (~4800m) where we spent the night. From there, we climbed Point Lenana (4985m) to see the sunrise from the summit, descended to Shiptons Camp again and went back the same way to Sirimon Gate. Point Lenana is the third highest peak of the Mt. Kenya mountain and the only one accessible without climbing gear and knowledge. Maybe next time, one of the other ones... :-)

While trekking, we met a lot of nice and interesting people. One of them is an Englishman on his way to Batian North Face, with his climbing gear in his backpack. The next day we hear their climbing commandos from the wall. On our way back, we met two young Israeli guys, traveling through Africa since six and eight months. We exchanged route information and diving tips. And the last day of the trip, we spent with Beat from Switzerland. He was doing bike trips with an overall length of more than six years and along with his current trip, he biked through Africa for ten months now. (http://www.betzgi.ch) Of course also among the locals we met extremely nice and interesting people. We were chatting with some of the guides, many asked where we came from, which route we are hiking/climbing and one even asked, if we like to carry these heavy backpacks. He asked, where we were from and when we answered "Germany", he just laughed at us and replayed "no more questions".

 

Alles Liebe, best wishes

Sybille, Michael und das (Höhen)Schaf