Sonntag, 24. November 2013

Erzählen von Laos

Bisher habe ich über jedes Land in dem wir mehr als ein paar Tage waren, eine Art Zusammenfassung, eine Kritik geschrieben, wollte den generellen Eindruck herüber bringen, den wir oder ich von einem Land hatten. Gestern bin ich im Bett gelegen und habe gegrübelt und mir überlegt, was mir an Laos eigentlich genau gefallen hat, und was nicht. Was würde ich Leuten über Laos erzählen?

Laos ist eines der ärmsten Länder der Welt, trotzdem habe ich selten eine so offene Freundlichkeit und Gastfreundschaft erlebt. Jeder grüßt freundlich, wenn man sich sieht, aber offensichtlich ohne Argwohn sondern eher mit Neugierde, Kinder rennen teilweise gerade überschwänglich auf einen zu. "Sabaidee" heißt "Hallo" und das schreien sie mir immer wieder laut entgegen. Was mich mindestens genauso beeindruckt hat, und das dürfte in vorherigen Artikeln durchaus angeklungen sein, ist der große Wert, den man inzwischen auf Naturschutz legt, immerhin 14% des Territoriums sind inzwischen geschützt. Und es gilt etwas Einzigartiges zu erhalten, einen unberührten Dschungel, der für so manche Tierart den letzten Rückzugsort darstellt.

Doch auch Laos hat seine Schattenseiten, und die sind eher traurig als störend. Da sind die abertausende Blindgänger und Landminen, die die Bevölkerung bedrohen. Auch wenn in den wenigen touristischen Orten viele Leute ein wenig englisch sprechen können, können insgesamt viele nicht einmal lesen und schreiben. Landesweit liegt die Alphabetisierungsrate bei gerade mal 2/3 bei den Männern und 1/3 bei den Frauen. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Und bei allem, was offensichtlich auf Fortschritt hindeutet in diesem Land, darf man eines nicht vergessen: auch Laos ist ein leninistischer Einparteienstaat. Inklusive einer Einschränkung der Meinungsfreiheit und eine starke Zensur der Medien. Die Tatsache, dass sich im Rahmen der europäischen Wirtschaftskrise viele europäische Investoren zurückgezogen haben und China nun massiv in das kleine Land drängt, macht die Lage in dieser Hinsicht nicht gerade besser...

Ich hatte eine tolle Zeit in Laos und kann eine Reise in jeder Hinsicht empfehlen.

P.S.: an dieser Stelle eine Bitte zum Thema "Mitbringsel". Es ist unbestritten, dass Kinder sich über Stifte, Luftballons etc. freuen, wenn man sie verschenkt. Hier sagen aber Hilfsorganisationen quasi einstimmig: bitte nicht. Zum einen landen diese Dinge nach kurzer Zeit kaputt auf dem Müll, in einem Land in dem die Müllentsorgung auf "in die Landschaft werfen" oder maximal "verbrennen" beruht. Zum anderen kann es die Kindern ans Betteln gewöhnen. Besser ist es, Stifte, Schulbücher etc. direkt an Schulen zu spenden, die sich darüber sehr freuen.

Das gilt natürlich für viele andere Länder genauso.

 

 

 

Yet, I've written a review or a kind of summary about every country where we stayed more than just a couple of a days. An article in which I tried to write about our general impression of a region or a country. Yesterday, when I was lying in my bed, I wondered, what I really liked in Laos, and what I didn't like. Wondered, what I would tell people about this country?

Laos is one of the poorest countries in the world. Nevertheless, I've hardly experienced a hospitality and friendliness like this. Everyone greets nicely, not in a sceptic way but instead curious. Children come running, if they see you, shouting "Sabaidee" which meens "hallo"!

You might have noticed in previous articles, that I was very impressed of how the value of an intact nature in appreciated in the meantime. At least 14% of the country are already natural protected area. It's about saving something unique, a jungle that acts as a last habitat for many endangered species.

But Laos as well has it's dark sides. Even they are less disturbing for the individual than really sad. On the one hand, there are the gazillions of UXO that endanger people all over the country. On the other hand, even if people in more touristy areas speak at least a little English, many people overall cannot even read or write. The literacy rate is just around 2/3 for men and 1/3 for women. And there are numerous reasons for that.

Finally, we should not forget, that even we can see many thing, that indicate progress: Lao PDR is a Leninist one-party state. Including a limitation of the freedom of opinion and massive censorship of the press. The fact, that many European investors stepped back during the economic crisis lead to a situation, where China is now the main investor, which actually doesn't make the situation better...

I had a great time in Laos and can absolutely recommend a visit in this country.


P.S.: one comment about giveaways at this point. It is popular to bring balloons and pens for children and no one will deny, that they love it. But common opinion of charity organizations is: please don't. First of all, these gifts are destroyed mostly after a couple of days. In a country, where handling garbage means "throw it into the landscape" or in the best case "burn it", this plastic is a huge problem. Second, children might get use to beg for gifts or begging at all. Better: bring pens, buy local school books and donate them directly to schools. They are more than happy about the donations.

This, of course, applies to many other countries as well.



Best wishes und alles Liebe

Bille und das Schaf

 

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