Eine Stadt habe ich in meinem letzten Artikel über das Perlflussdelta ausgelassen, auch wenn sie eigentlich ebenfalls dazu gehört: Hongkong. Denn dort habe ich mich über eine Woche aufgehalten.
Kurz vor meiner Abreise bin ich auf einen Artikel in der alpinwelt (Anmerkung: Mitgliedszeitschrift der Sektionen Oberland und München des DAV) gelesen, in dem vom Wandern in Hongkong die Rede war. Das hat mich erst mal überrascht, denn ich hatte keine Ahnung, dass Hongkong überhaupt mehr ist, als die bekannte, pulsierende City.
Tatsache ist aber, dass große Teile der Region Hongkong so bergig und steil sind, dass es schlicht nicht möglich oder viel zu teuer wäre dort zu bauen. Hier, in den New Territories und auf den vorgelagerten Inseln sind große Countryparks entstanden. Das sind Naturparks mit angelegten Wegen die von Regionen für den Familienurlaub oder die Joggingstrecken am Abend bis hin zu beinahe unberührter Natur mit teils atemberaubenden Blicken reichen. Und neben normalen Wanderwegen gibt es hier überraschenderweise auch vier Weitwanderwege. Der längste von ihnen ist der sogenannte MacLehose Trail, der auf 100 km (und rund 4500 hm) die New Territories von Ost nach West durchquert. Für mich war es eine der spannendsten Trekkingtouren bislang. Zum einen, da ich sehr neugierig war, wie wohl eine Trek in einer der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt aussieht und zum anderen war es meine erste Solotour, ich war dieses mal ganz allein unterwegs.
In den fünf Tagen hatte ich tolle Blicke auf steile Klippen am Meer und dann wieder auf Städte mit ihren vielen Hochhäusern, bin durch unberührte Wälder gewandert und habe (viel zu) zahme Affen beobachtet. Manchmal war der Weg tierisch steil und nur ein schmaler Pfad im Gebirge, ein anderes Mal bin ich auf betonierten Wanderwegen oder Straßen mit vielen anderen Tageswanderern gelaufen. Und zu meiner eignen Überraschung bin ich schlussendlich allein ziemlich gut klar gekommen, auch wenn ich anfangs vor Anstrengung und Frust (weil ich mir zu viel an einem Tag zugemutet habe) gerne alles verflucht hätte, was mir in den Weg kam. In jedem Fall bin ich beeindruckt, welch tolle Natur Hongkong zu bieten hat, diese Seite der Region, die bei uns in Europa kaum jemand kennt.
Das zweite "Gesicht" Hongkongs ist sicherlich das Bekanntere. Eine Millionenstadt wo sich Hochhaus an Hochhaus reiht, glänzende Wolkenkratzer die insbesondere bei Nacht in allen Farben leuchten. In manchen Vierteln reihen sich kleine Läden aneinander und man findet selbst in dieser modernen Handelsstadt diese Ecken mit eher traditionellen kleinen Lebensmittelmärkten. Dann wieder funkelnde Shopping Malls wo sich vermutlich jedes Luxuslabel finden lässt, das es gibt. Und für mich persönlich wurde es nachts, wenn alles leuchtet, am interessantesten, vor allem zum Fotographieren.
Mit diesen zwei so unterschiedlichen Seiten und ihrer Vielfalt hat mich sowohl die Stadt, als auch die Region Hongkong in ihren Bann gezogen.
I left out one town in my last article about the pearl river delta, even it is a part of it: Hongkong. And that's because I spent a whole week there.
Shortly before I left Germany in July, I read an article in the magazine "alpinwelt" (note: membership magazine of the sections München and Oberland of the German Alpine Club), where the author told about hiking in Hongkong. I've been pretty surprised as I had no idea, that Hongkong is even more than the well-known and bustling city.
Actually huge parts of the region of Hongkong are so steep and hilly that it is simply impossible or much to expensive to build houses there. Here, in the New Territories and on the Outlying Islands, huge Countryparks were created. These are nature parks with well maintained paths and ranging from regions suitable for evening jogging or family excursions to almost unspoiled nature and breathtaking views. And surprisingly there are four long distance walking trails as well. The longest among them is the MacLehose Trail which stretches over 100 km (and around 4500 m altitude) from east to west through the New Territories. For me, this trail was one of the really exciting ones. First of all, I was excited how a trail in one of the most densely populated areas of the world would look like and secondly, it was my first solo tour, I was trekking all alone this time. In the five days I took to finish the trek I had brilliant views onto cliffs in the sea and the towns with its many skyscrapers, I was hiking through unspoiled forests and watched monkeys on the streets. Sometimes, the path was tough and steep, another time I was walking on paved walkways and roads together with many other day hikers. And to my own surprise, I managed better than I thought hiking alone. Even though in the beginning I sometimes wanted to swear at everything and everyone around because of exhaust and frustration (the planned distance was just too big...).
In any case, I am deeply impressed of the nature that Hongkong offers, this side of the region that is hardly known in Europe.
The second "face" of Hongkong is for sure the better known one. A metropole of millions where shining skyscrapers are standing densely next to each other and sparkling in all possible colors at night. In some quarters you'll find small shops string together and traditional small food markets in the middle of this modern trading city. In other quarters there are these huge shopping malls incorporating about every luxury designer label one could possibly imagine. Personally, I found this town most interesting when I got night and everything was shining. Especially in terms of photography.
Combining these two so different sides, I am absolutely fascinated by the diversity of the town and the region of Hongkong.
Best wishes und alles Liebe
Sybille und das Schaf
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