Bar ul-zandsch, arabisch für "Küste des schwarzen Mannes". Vermutlich leitet sich der Name Zanzibar hiervon ab, erste arabische Handelsniederlassungen gab es schon im 8. Jahrhundert an der heutigen tansanischen Küste. Das heutige Zanzibar-Archipel umfasst primär die Inseln Unguja und Pemba mit ihren Nebeninseln. Erstere ist die Insel, die umgangssprachlich gemeint ist, wenn von Zanzibar die Rede ist, hier liegt auch die Hauptstadt Zanzibar Town.
Der Handel, auch mit Ländern wie Indien, führte in den folgenden Jahrhunderten zu großem Reichtum. Nachdem die Portugiesen das Archipel im 16. Jahrhundert in Besitz nahmen, begann eine Geschichte von unterschiedlichen Besatzern. Im 17. bis 19. Jahrhundert stand das Archipel unter der Herrschaft des Sultans von Oman, 1840 wurde gar der omanische Sultanshof nach Zanzibar verlegt. Zeitweise erstreckte sich das Herrschaftsgebiet des Sultanats bis an die Westgrenze des heutigen Tanzania. Zu Ende des 19. Jahrhunderts, als Europäer das Gebiet unter sich aufteilten, gelangte das Archipel bis zu seiner Unabhängigkeit 1963 unter britische Verwaltung. Nach nur einem Monat als konstitutionelle Monarchie wurde Zanzibar nach einem blutigen Staatssreich zur Volksrepublik und schloss sich ein weiteres Jahr später mit der Volksrepublik Tanganjika zum heutigen Tanzania zusammen. Die unterschiedlichen Einflüssen prägen heute auch das Bild von Stone Town, der Altstadt von Zanzibar Town. Neben Gebäuden im arabischen Baustil und neueren afrikanischen Häusern findet man auch alte Gebäude im Kolonialstil. Viele der Häuser werden geschmückt von traditionellen geschnitzten Türen.
Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert blühte der Handel auf den Inseln. Der Anbau von Gewürzen, vor allem Nelken brachte der Insel Unguja den Spitznamen "Nelkeninsel" ein. Der Schmuggel von Nelken stand unter hohen Strafen, noch heute müssen die Farmer ihre Nelken an die Regierung verkaufen, sie sind das einzige Gewürz, das noch immer exportiert wird, auch wenn sie längst kein bedeutender Wirtschaftsfaktor mehr sind. Daneben werden auf diversen kleineren Gewürzplantagen, die man auch besichtigen kann, aber auch Zimt, Vanille, Kardamom, Muskatnuss, Pfeffer und weitere Gewürze für den heimischen Markt angebaut.
Neben Gewürzen dominierte lange aber auch ein anderes "Handelsgut" den Markt: Sklaven. Zanzibar wurde unter omanischer Herrschaft zu dem Umschlagplatz für Sklaven vom ostafrikanischen Festland, man schätzt dass in Hochzeiten bis zu 10.000 Sklaven jährlich und vermutlich um die 600.000 insgesamt über Zanzibar "umgesetzt" wurden. Enge, düstere Verließe mit eingelassenen Ketten unter der heutig anglikanischen Kirche, die auf dem Gelände des damaligen Sklavenmarkts erbaut wurde, erinnern in bedrückender Weise an das Schicksal dieser Menschen. Auch nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei durch die Briten wurde der Handel illegal fortgesetzt, die Menschen teilweise monatelang in einer Höhle festgehalten, bis sie von einem einsamen Strand aus verschifft wurden.
Heute ist Zanzibar, insbesondere Unguja vor allem vom Tourismus geprägt. An den weißen Sandstränden unter Palmen reiht sich ein Hotel ans Andere (leider längst nicht alle nachhaltig gebaut und geführt...), diverse Tauchschulen und andere Veranstalter bieten Tagesausflüge zum Tauchen und Schnorcheln zu den Korallenriffen rund um die Insel an, Bootsfahrten zum Sonnenuntergang, Spice Tours zu den Gewürzplantagen und vieles weiteres. In Stone Town mischen sich Touristen und Einheimische um abends im Forodhani Garden an einem der vielen Essensstände Kebab, Grillspieße mit Fisch und Meeresfrüchten, Zanzibari "Pizza" und Zuckerrohrsaft zu genießen.
Bar ul-zandsch is the Arab word for "coast of the black man". It's quite likely that the name of Zanzibar originates from this expression. First settlements of Arab traders existed already around the 8th century along what's the coast of Tanzania nowadays. The Zanzibar-Archipelago mainly consists of the two islands Pemba and Unguja, the latter one is usually meant, when one talks about Zanzibar as the capital Zanzibar Town is located on this island as well.
Trade with several countries including India leaded to prosperity within the following centuries. With the Portuguese claiming Zanzibar as their property in the 16th century, a history of different occupations began. During the 17th to 19th century, the Zanzibar-Archipelago was reigned by the sultan of Oman, who even relocated his palace and family to Zanzibar in 1840. During this period of time, the sultanate of Zanzibar reached an incredible size with its boarders around what's Tanzanias western boarder nowadays. From the end of the 19th century to the day of its independencein 1963, Zanzibar got part of the British protectorate. After just one single month as a constitutional monarchy, the sultanes where overthroned in a bloody revolution and another year later, Zanzibar joined together with the peoples republic of Tanganjika to form the state of Tanzania. The different influences still form the face of the cities. Aside arabic buildings and newer, african-style houses, there are also buildings in the colonial style. Many of the houses are decorated by the traditional carved doors of the island.
In the 18th and 19th century, trade on the island flourished. The cultivation of spices, especially cloves, gave the island of Unguja the nickname “clove-island”. Smuggling cloves was punished with high fines and even nowadays, farmers have to sell all their clove production to the government, it's the only spice for the export market, even it's not a significant economic factor anymore. Besides cloves, cinnamon, vanilla, cardamom, nutmeg, pepper and other spices are grown for the local market on the small spice farms, that can also be visited.
But besides spices, another “merchandise” dominated the economy for a long time: slaves. During Omani rule, Zanzibar developed to be the biggest emporium for slaves from the East African mainland. An estimated amount of up to 10.000 slaves per year and around 600.000 overall were sold and bought on the slave market of stone town. An anglican church was later built on the area of the former slave market, dark and humid chambers underneath with chains still remember of that time in a depressing way. Even after slavery was officially abolished by the British, people continued the illegal trade of slaves, some of them were kept for months in dark and deep caves before they could be shipped from a lonely beach.
Nowadays, Zanzibar and especially Unguja are dominate by tourism. Along the white beaches one can find one hotel next to the other (unfortunately only few of them were built and are run in a sustainable way...), dive centers and tour operators offer trips for diving and snorkeling around the coral reefs of the island, spice tours, sunset dhow cruises and much more. In Stone Town, tourists and locals mix up in Forodhani garden in the evenings to enjoy Kebab, grilled fish, Zanzibari “pizza” and sugar cane juice at one of the plenty of food stands.
Best wishes, alles Liebe
Sybille (und Michael und das Schaf)
Dann auf zum nächsten Kontinent, weiterhin viele tolle Erlebnisse lg mapa
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