Montag, 22. Juli 2013

Von Merzouga nach Marrakesch - Die Nordseite des Atlas

Nach unserer Erfahrungen in der Sahara, geht unsere Reise weiter auf die Nordseite des Atlasgebirges. Zunächst möchten wir in Ifrane auf einem Zeltplatz bleiben, der aber geschlossen hat und so fahren wir weiter nach Azrou. Ifrane ist der vermutlich untypischste Ort Marokkos. Mit seinen spitzgiebligen Dächern in einem Zedernwald gelegen ist er einem Alpendorf nachempfunden und wirkt, auch dank der tendenziell reichen Besucher und Einwohner, wie das St. Moritz Marokkos. Der Zeltplatz Amazigh in Azrou sagt uns dann schon eher zu. De berühmte große Zeder in der Nähe des Ortes entpuppt sich allerdings als großer, toter Baum, die Hauptattraktion sind Makakenaffen, die von den Einheimischen mit Süßigkeiten konditioniert wurde und absolut zutraulich sind. Wir lassen das Spektakel hinter uns, genießen das angenehme Waldklima und unternehmen einen längeren Spaziergang. Bevor wir nach Fez aufbrechen, besuchen wir noch den Wochenmarkt von Azrou, der einer der Größten der Umgebung ist.

Following our experiences in the Sahara desert, we continued our journey towards the north side of the Atlas mountains. The camp ground in Ifrane where we initially planned to stay was closed, so we continued to Azrou. Ifrane is the probably most unusual town in morocco. Located in a cedar forest and houses with classical middle european roof tops, it's a try to imitate a swiss village in the middle of the High Atlas. And indeed, together with the fairly rich inhabitants and visitors it remembered us a bit about St. Moritz. The camp ground Amazigh in Azrou was more about our style. The famous great cedar near the village turned our to be a dead tree with graffiti on it and the main attraction are Barbary apes, not shy at all and fed by the locals with sweets. We left this place behind us to enjoy the mild forest climate for a walk. Before heading towards Fez, we visited the local weekly marked, which is one of the largest in the region.


Als wir uns mit dem Auto der Innenstadt von Fez nähern, fragt uns wieder einmal ein hilfsbereiter Marokkaner auf einem Moped, ob er uns helfen kann. Tatsächlich kommen wir schnell an unserem Ziel an, aber natürlich hat er einen »Bruder« der uns für »ein paar« Dirham die Stadt zeigen will. Mit einem kleinen Trinkgeld können wir das Problem dann auch lösen. Der einzige Zeitpunkt an dem wir ruhig durch die noch leeren Straßen der Medina von Fez laufen können, ist der erste Morgen des Ramadan. Morgens um acht sind die Gassen wie leergefegt, Händler und Schlepper schlafen noch. Den krassen Kontrast erleben wir tagsüber und abends, wo sich Selbige geradezu auf uns stürzen. Am extremsten erwischt es uns im berühmten Gerberviertel. Dort möchte ein Guide der uns durchs Innerste der Gerberei führt (»Tour is for Free«) doch am Ende tatsächlich 600 Dh (ungefähr 55€) für die Leute die dort arbeiten. An unserer Reaktion erkennt er, dass das wohl doch sehr viel ist und es werden schlussendlich 110 Dh draus, was immer noch eine gewaltig Summe ist. Er selbst erwartet natürlich auch noch ein Trinkgeld für die kostenlose Tour. Wir fühlen uns hinterher gewaltig über den Tisch gezogen und freuen uns schon fast, die Stadt zu verlassen.

When approaching the city center of Fez, another helpful Moroccan on a moped asked us, if he could help. Indeed, we arrived fast where we wanted to go, but of course this man had a “brother” who was willing to show us the medina for “a few dirham”. This problem was finally solved with a good tip...

The only time to wander around the medina in a quiet environment was this first morning of the Ramadan. Traders and guides were still asleep, the streets strangely empty. We experienced the complete opposite during the day and in the evenings: hundreds of people tried to sell us something or to bring us into their restaurants, etc. The most extreme example happened in the famous tanneries quarter. A guide who was showing us the inner part of a tannery (told us more once “the tour is for free”) seriously asked for 600 Dh (~55€) for the people working there. Seeing our shocked reaction, he must have realized, that this was “a bit” too much and finally, we ended up giving 110 Dh, which is still a great amount. Of course, he expected a tip for the free tour on his own, as well. Afterwards, we felt pretty much cheated and almost looked forward to leave this town.


Wir verlassen Fez in Richtung Ouzoud um uns die beeindruckenden Wasserfälle anzusehen. Das Wasser stürzt 100m in die Ouzoudschluchten und gibt ein tolles Fotomotiv ab. Ouzoud selbst wirkt sehr staubig und gedrängt, so dass wir unser Lager bei Camping Zebra etwas oberhalb aufschlagen. Paul und Renate waren selbst 4 Jahre mit ihrem Geländewagen in Afrika unterwegs bevor sie sich mit diesem Zeltplatz im Marokko niedergelassen haben. Wir fühlen uns so wohl, dass wir gleich zwei Nächte bleiben. Wir verstehen uns auch super mit den weiteren Gästen (alles Holländer :-)) und unterhalten uns lange mit einem der Paare. Auf der Rückfahrt nach Marrakesch sehen wir uns noch die natürliche Brücke in Imi n'Ifri an. Zurück in Marrakesch geben wir unser Auto ohne Probleme ab und als wir wieder vor der Tür des Riads stehen, ist es fast ein bisschen wie heimkommen.

We left Fez in direction Ouzoud in order to see the impressive waterfalls. The water drops around 100m down into the gorges of Ouzoud being a great motif for photography. The village Ouzoud itself seemed to be a bit dirty and dusty and we decided to camp a couple of meters upstream at Camping Zebra. Paul and Renate travelled through Africa for 4 years, before they settled down with this camp ground in Morocco. We liked it so much there, that we even stayed for two nights. We felt pretty comfy among the other guests (all Dutch :-) ) and had a long conversation with one of the other couples.

On our way back to Marrakech, we visited he natural bridge of Imi n'Ifri as well. Finally back in Marrakech, returning our car was no problem at all and by the time, we were standing in front if the riad, it almost felt a bit like coming home.


Alles Liebe und viele Grüße

Michael und Sybille

Mittwoch, 10. Juli 2013

Durch die Wüste

Einmal im Leben in die (Sand)Wüste, so richtig mit Sand, Kamel und so weiter, das war mein (Sybille) Wunsch. Zuerst fahren wir die kleine Stadt Merzouga an, aus der wir schon nach wenigen Minuten richtiggehend fliehen. Die Hotel-/Touranbieter etc. sind so penetrant, dass sie sogar vor unser Auto laufen und nicht einmal weggehen wenn ich weiter fahre (ja, dem einen bin ich beinahe über den Fuß gefahren), einer verfolgt uns sogar mit seinem Jeep um uns abzupassen sobald wir anhalten. Schlussendlich mieten wir uns ein paar Kilometer weiter in einem Hotel ein, das direkt an den bekannten Dünen von Erg Chebbi liegt, einen Pool und WiFi hat. Wir gehen in den Dünen spazieren, liegen im Pool rum, genießen die Sterne und das späte Abendessen unter freiem Himmel. Einfach mal so richtig die Seele baumeln lassen und auch ein bisschen bloggen.

Die zweite Nacht haben wir beschlossen, mit einem Kamel in die Dünen zu reiten und dort zu übernachten. Der Ritt im Sonnenuntergang ist einmalig und wir sind zusammen mit dem Kamelführer Atta ganz allein in dem kleinen Camp. Wir schlafen draußen unter einem Sternenhimmel, wie ich ihn selten gesehen habe und genießen die unendliche Ruhe.

 

Once in a lifetime into the (sandy)dessert, with a lot of sand, camels and so on, that was my (Sybille) dream. First, we head towards the small town Merzouga from where we are literally fleeing after few minutes. The hotel- and tour operators are so tough, that they run in front of our car and not even move, if I don't stop the car (yes, I nearly drive over one's foot). Another guy follows us in his jeep to advertise his company as soon as we are forced to stop somewhere. Finally, we have booked a hotel some kilometers away, located directly at the boarder of the famous Erg Chebbi dunes, with pool and WiFi. We take our time wandering in the dunes at sunset, swimming in the pool and enjoy the late dinner under the stars. Time for relaxing and blogging as well.

The second night we decided to take a camel ride into the dunes to sleep there. Riding into the sunset is a fantastic experience and for the night, we are completely alone in the small camp with camel guide Atta as only other person. We sleep outside under a sky full of stars beautiful as I have rarely seen it before.



 

Best wishes/alles Liebe

Sybille und Michael und das Schaf (auf welchem Foto hat es sich versteckt?)

 

Sonntag, 7. Juli 2013

Auf der Straße der Kasbah

Wir starten unsere Rundtour durch Marokko mit der Fahrt über den Tizi n Tichka (Pass) in Richtung Telouet. Dort angekommen finden wir schnell eine einfache aber gemütliche Unterkunft (dar Aissa) und unser Gastgeber erzählt uns einiges über die Geschichte des Ortes. Telouet lag einst an der Karawanenroute von der Sahara an die Küste und war ein wichtiger Umschlagplatz. Während der französischen Besatzungszeit kollaborierte der dortige Pascha Glaoui mit den Franzosen und avancierte zum mächtigsten Mann des Südens. Nach der Unabhängigkeit Marokkos wurde der Ort durch eine neue Straße geographisch und wirtschaftlich isoliert.

Am Abend zeigt uns Aissa in den Ruinen der Kasbah von Telouet den Glanz vergangener Tage. Ungleich anderer Kasbahs, die mehr einer Feste gleichen, ist diese hier ein wahrer Palast und war der Hauptwohnsitz der Familie Glaoui.

Dienstag, 2. Juli 2013

Marrakech - Through Medina and Souks

Endlich angekommen. Nach einem 3,5 stündigen Flug sind wir gestern Nachmittag am Flughafen Marrakech Menara angekommen und haben uns auf der Suche nach einer Unterkunft erst einmal ins Getümmel der Altstadt (Medina) gestürzt. Es ist fürchterlich heiß (um die 36 Grad) und unser Gepäck schwer. Das Riad (ein typisches Haus der Gegend mit einem offenen Innenhof, viele sind Gästehäuser), das wir uns viaTrip Advisor ausgesucht hatten, finden wir einfach nicht, und irgendwann geben wir entnervt auf und lassen und von einem Jugendlichen - Karim - helfen. Die jungen Leute wollen natürlich Geld dafür, aber wir können einfach nicht mehr. Und dann ist das Haus auch noch voll, es gibt kein Zimmer mehr für uns. Als Karim uns vorschlägt, und zu einem ähnlichen kleinen Riad ums Eck zu führen, willigen wir leicht skeptisch ein. Es entpuppt sich tatsächlich als Glücksfall. Es ist ganz klein und ruhig und wird von einer netten Deutschen und ihrem marrokanischen Partner geführt. Es gibt zwar weder einen Pool oder eine Bar/Restaurant/etc. wie bei größeren Häusern, dafür ist es sehr sauber und unsere Gastgeberin Katharina gibt uns viele wertvolle Tips. Am zentralen 
Platz Jeema el fna bauen unzählige Köche bei Sonnenuntergang ihre Stände auf und wir essen an einem kleinen Stand (#14) mit Fisch und Beilagen zu Abend. Nachdem wir noch eine Weile den Strassenkünstlern zugeschaut haben lassen wir den Abend mit einem Glas frisch gepresstem Orangensaft ausklingen und gehen bald ins Bett. Den heutigen Tag haben wir dann weitestgehend beim Streifzug durch die Souks, den zentralen Märkten, verbracht. Neben Oliven, Gewürzen, Süßwaren, Lederwaren und Kleidung gibt es auch unzählige Läden mit Schuhen, Holzarbeiten und vielen anderen Dingen. In manchen der winzigen Läden wird auch direkt gearbeitet und Ledertaschen u.ä. hergestellt. Hier könnte ich mich verlieren.


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We have finally arrived. After around 3,5 h of flight, we landed at Marrakech Menara airport yesterday in the afternoon. Searching for accommodation, we were heading towards the lively and crowded medina, the old city. It's terribly hot (around 36 deg C) and our luggage is heavy. The medina is literally a maze and we could not find the riad we were looking for, so we finally asked one of the man youths offering help (of course they want money...) to guide us. A riad is a typical type of house in this region with a light yard in the middle. Many of them are guesthouses. The one we wanted to stay wad unfortunately occupied and the young man - Karim - offered us to bring us to a similar one nearby. Eventhough skeptic, we agreed a we didn't really know what to do. The other riad turned out to be a really small but clean an nice one, run by an german girl and her morrocan partner. Our host Katharina has plenty of good advices and so we head towards Jeema el fna, the central square, for dinner. Here, every evening around sunset, cooks set up their stands and you can choose between tenths of them for having dinner. We chose the one recommended by our host (#14), which offers fresh fried fish coming from the Atlantic sea and other stuff like eggplant and tomato sauces. After having watched the street performers for me time, we closed the evening with a glass of freshly squeezed orange juice. 
The day today we strolled around the famous souks (markets) looking at and shopping olives, spices, fresh vegetables and fruits, sweets, leather, wood and fabric crafts and many more of these shops. In some of these tiny shops, people are working, mostly sewing leather bags etc. I could stay here for hours...










Best wishes from Morocco
Sybille, Michael and the sheep :-)